|

Ferdinand Piech
Photo: Volkswagen
|
Hamburg - Volkswagen-Chef Ferdinand Piëch plant nach dem Drei-Liter-Auto
einen neuen Coup: Er will das Ein-Liter-Auto bauen. "Ich bin
sicher, dass ich es in meiner Amtszeit noch fahren werde",
verriet Piëch, der für 2003 seinen Rückzug als VW-Chef plant, in
einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern . Wahrscheinlich wird
der Wagen zum Teil aus ultraleichten und sehr stabilen Materialien wie
Kohlefaser bestehen.
.
.
|
|
Die hohen Kraftstoffpreise sind nach Meinung von
Piëch die Hauptursache für die rückläufige Autokonjunktur. Jede
Benzinpreiserhöhung in den letzten eineinhalb Jahren habe die
Bereitschaft, ein Auto zu kaufen, um etwa zehn Prozent reduziert.
Obwohl auch Volkswagen von den branchenweiten Verkaufseinbußen
betroffen ist, sieht Piëch das laufende Geschäftsjahr sehr positiv:
"Wenn uns nicht der Blitz trifft, wird es wohl das beste Ergebnis
der Unternehmensgeschichte geben." Seinem Nachfolger im Amt des
Vorstandsvorsitzenden wolle er keinesfalls ins Konzernlenkrad greifen.
"Der will und muss alleine klarkommen." Von der Ernennung
bis zur Arbeitsaufnahme der neuen Nr. 1 darf seiner Meinung nach nicht
viel Zeit verstreichen. Piëch im stern: "Es muss für die Öffentlichkeit
überraschend kommen." Eine längere Einarbeitung des Nachfolgers
sei eher lähmend. "Wenn
es dagegen ruck, zuck geht, dann geht alles viel besser."
Der Abschied von der Konzernspitze werde ihm
nicht schwer fallen, sagte Piëch. "Dann kann ich mir endlich den
Traum erfüllen, mit der Familie um die Welt zu segeln."
Große Segelboote seien wie die ersten Prototypen eines Autos.
"Da geht alles kaputt, was denkbar ist. Das ist für einen
Ingenieur ideal."
(20. September 2000)
|