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Sekundenschneller Gangwechsel dank Mikrocomputer und Hydraulik
Der Autofahrer bedient die SEQUENTRONIC, indem er
den Schalthebel leicht nach vorn oder hinten bewegt: Beim Antippen in
Richtung des "+"-Symbols auf dem Schalthebel öffnet die
Hydraulik via Zentralausrücker die Kupplung und legt blitzschnell
einen höheren Gang ein. Die Elektronik berücksichtigt dabei Motor-drehzahl,
Motordrehmoment, Raddrehzahlen und eine Reihe anderer Parameter, die für
einen präzisen Schaltvorgang notwendig sind.
So realisiert das System die Schaltwünsche des
Autofahrers stets in der jeweils richtigen Reihenfolge und wechselt
die Gänge nacheinander -- auch beim Herunterschalten, das durch
leichtes Antippen des SEQUENTRONIC-Hebels in Richtung des
"—"-Symbols erfolgt.
Zusätzliche Hydraulik und Sensorik am
Getriebegehäuse
Im Vergleich zum herkömmlichen
Sechsgang-Schaltgetriebe zeichnet sich die SEQUENTRONIC durch eine so
genannte "Add-on"-Einheit am Getriebegehäuse aus, die mit
Ausnahme der Steuereinheit und des Schalthebel alle Zusatzaggregate
enthält:
- Die
Hydraulikeinheit ist mit der Zentralschaltwelle gekoppelt und führt
die Gangwechsel aus.
- Der
Zentralausrücker betätigt die Kupplung – ein integrierter
Sensor kontrolliert die Bewegungen dieses Bauteils.
- Die
Energieversorgung besteht aus Elektromotor und Hydraulikpumpe. Ein
spezieller Ölbehälter an der Unterseite des Getriebes versorgt
das System mit Hydrauliköl.
- Das
Speichermodul hält mittels Sensors den notwendigen Druck konstant,
sodass die Hydraulik auch kurzfristig einsatzbereit ist.
- Die
Sensorik kontrolliert die Bewegungen der Schaltwelle und ermittelt,
welcher Gang eingelegt ist. Ein zusätzlicher Sensor liefert Daten
über die Drehzahl des Getriebes.
Im Mikro-Computer laufen alle Sensorsignale der
SEQUENTRONIC zusammen. Außerdem verarbeitet das Steuergerät
Informationen über die aktuelle Motor-drehzahl, das Motordrehmoment,
die Raddrehzahl und die jeweilige Funktion der Bremsanlage. Die
Elektronik des elektronisch gesteuerten Schaltgetriebes ist bereits
nach dem Öffnen der Fahrertür aktiv. Beim Einschalten der Zündung
baut die Hydraulik den notwendigen Druck im System auf, sodass der
Autofahrer den Schalthebel nach dem Anlassen des Motors sofort von
Stellung "N" in die Position "+" bewegen kann.
Sicherheitshalber folgt die SEQUENTRONIC diesem Befehl aber nur bei
betätigter Bremse. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Bremspedal, schließt
die Kupplung, das Auto rollt langsam an und beschleunigt anschließend
sofort beim Tritt auf das Gaspedal.
Präzise Schaltvorgänge in jeder
Fahrsituation
Unterwegs muss der Autofahrer beim elektronisch
gesteuerten Gangwechsel nicht mehr auf die richtigen Drehzahlen achten
-- diese Aufgabe übernimmt die SEQUENTRONIC, die bei Über- oder
Unterschreiten bestimmter Drehzahlgrenzen auch selbsttätig aktiv wird.
Vergisst der Fahrer beispielsweise beim Ausrollen vor einer Ampel
rechtzeitig zurückzuschalten, legt das System automatisch den jeweils
richtigen Gang ein und öffnet beim Ampelstopp die Kupplung, sodass
der Motor nicht "abgewürgt" werden kann. Dabei lässt sich
die Arbeitweise des Getriebes jederzeit kontrollieren, denn ein
Display im Kombi-Instrument informiert über den jeweils eingelegten
Gang.
Das Einlegen des Rückwärtsgangs ist genauso
einfach wie das Schalten während der Fahrt: Ein leichtes Antippen des
Schalthebels von der "N"-Position nach hinten
("R") genügt, und der CLK rollt -- nach dem Lösen der Fußbremse
-- rückwärts. Den "R"-Schaltwunsch akzeptiert das System
im Stand oder bei einer Geschwindigkeit unterhalb fünf km/h.
Automatischer Gangwechsel auf Wunsch möglich
In der Stadt, bei Stop-and-go-Verkehr oder --
ganz nach Wunsch -- auch in jeder anderen Fahrsituation bietet das
neuartige Getriebe noch einen weiteren Vorteil: den so genannten
"Auto-Shift"-Modus. Drückt der Autofahrer den Schalthebel
ganz nach links in Richtung des "A"-Symbols, arbeitet die
SEQUENTRONIC ganz in eigener Regie und wechselt die Gänge nach dem im
Mikrocomputer des Getriebesteuergerätes hinterlegten Kennfeldes.
(17. Oktober 2000)
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