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28. April 2004
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Photo: DC
Stuttgart - Das Stammwerk des DaimlerChrysler-Konzerns in Stuttgart-Untertürkheim feiert Jubiläum: Vor 100 Jahren, im Mai 1904, wird die Fertigungsstätte der damaligen Daimler-Motoren-Gesellschaft offiziell seiner Bestimmung übergeben. Erhalten geblieben ist die Gießerei-Halle an zentraler Stelle des Geländes. Heute hat die DaimlerChrysler AG in Untertürkheim die Entwicklung, Produktion und den Versand von Motoren, Getrieben und Achsen für den Geschäftsbereich Mercedes Car Group konzentriert. Das Jubiläum wird mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert, unter anderem einem offiziellen Festakt (21. Juni 2004), den Stuttgarter Tagen zur Automobil- und Unternehmensgeschichte (21./22. Juni), einem Treffen historischer Personenwagen und Nutzfahrzeuge (16./17. Juli) und einer Ausstellung zur Sozialgeschichte im Mercedes-Benz Museum (August/September). Kurzer geschichtlicher Überblick der Werksgeschichte Schon zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts ist für die Daimler-Motoren-Gesellschaft eine Vergrößerung des Betriebsgeländes unausweichlich - auf dem bestehenden Areal in Bad Cannstatt kann die Fahrzeug-Nachfrage nicht mehr befriedigt werden. Im August 1900 werden 185.000 Quadratmeter im benachbarten Untertürkheim gekauft und der Bau neuer Werksanlagen begonnen. Ein Großbrand in der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1903 vernichtet die Montagehalle in Cannstatt und beschleunigt den Bau der Fabrik in Untertürkheim, so dass dort bereits ab Dezember 1903 produziert wird. Am 17. Mai 1904 wird die Verlegung des Firmensitzes in das Handelsregister eingetragen. Am 26. Mai zieht die Verwaltung um. Viele neue Arbeitsplätze werden eingerichtet: Der Hauptversammlung wird berichtet, Daimler habe nun 2200 Beschäftigte; anderthalb Jahre zuvor waren es erst 821. Bis 1913 kann das Gelände in Untertürkheim durch Zukäufe auf 220.000 Quadratmeter erweitert werden, weitere Areale werden 1915 und 1918 gekauft. 1925 konzentriert die Daimler-Benz Motoren-Gesellschaft die Konstruktionsabteilungen ihrer Zweigwerke in Untertürkheim. Im Jahr 1927 kommt die Endmontage von Personenwagen hierher. In den Zwanziger Jahren werden Schmiede und Gießerei sowie nahezu die gesamte Pkw-Produktion, bis dahin verteilt auch auf andere Standorte, in Untertürkheim zusammengefasst. In den Dreißiger Jahren stößt das Werk jedoch an die Grenzen seiner Kapazität, und die Produktion wird an mehreren Standorten, darunter Sindelfingen, Mannheim und Gaggenau, umorganisiert. Der zweite Weltkrieg verschont auch Untertürkheim nicht, 1943 wird die Gefahr von Luftangriffen immer drohender. Erstmals am 26. November werden zwei Werksteile von Bomben getroffen, im weiteren Kriegsverlauf große Bereiche zerstört. Bei Kriegsende liegen rund 80 Prozent des Werks in Trümmern, und nahezu die Hälfte des Gesamtbestands an Maschinen ist verloren. Am 20. April 1945 wird das Werk stillgelegt. Bereits im Mai wird jedoch ein Wiederaufbauprogramm erstellt, und 150 Mitarbeiter beginnen mit Räum- und Wiederaufbauarbeiten. Von 1946 an wird die Produktion des Vorkriegsmodells 170 V als leichter Lieferwagen mit Kasten- und Pritschenaufbau aufgenommen, ein Jahr später folgt die Pkw-Ausführung. Die Pkw-Endmontage wird nach Sindelfingen verlegt, wo bereits seit längerem der Karosseriebau angesiedelt ist. 1955 wird die bislang das Werk Untertürkheim teilende Mercedesstraße für den öffentlichen Straßenverkehr geschlossen und in das Werksgelände einbezogen. Im gleichen Jahr wird die Versuchs- und Einfahrbahn gebaut. Untertürkheim erhält seine bis heute herausragende Position der Motoren-, Getriebe- und Achsenfertigung. Heute versendet Untertürkheim Aggregate und Teilesätze an die Mercedes Car Group Montage-Werke in aller Welt. Hauptabnehmer sind die Pkw-Werke Sindelfingen, Rastatt, Bremen, Tuscaloosa (USA) und East London (Südafrika). Im Produktionsverbund beliefert Untertürkheim auch die Nutzfahrzeug-Werke Mannheim, Düsseldorf und Vitoria (Spanien) mit Motoren und Teilesätzen für Transporter. (26.04.2004)
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