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Auto News: 12. Dezember
2001
Volkswagen weiht Gläserne Manufaktur Dresden feierlich ein
Photo: VW Wolfsburg - Mit einem feierlichen Festakt wurde am Dienstag Volkswagens Gläserne Manufaktur Dresden eingeweiht. Damit fiel der Startschuss zur Fertigung der neuen Oberklasse-Limousine von Volkswagen, die im nächsten Frühjahr auf den Markt kommen wird. Als Gäste nahmen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, an ihrer Spitze Bundeskanzler Gerhard Schröder, der auch die Festrede hielt, und der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf, an der Veranstaltung teil. Die offizielle Eröffnung der Manufaktur wurde gemeinsam von Bundeskanzler Schröder, Ministerpräsident Biedenkopf, Dr. Ferdinand Piëch, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen AG, und Dr. Folker Weißgerber, Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG, vorgenommen. Dr. Piëch verwies in seinen Ausführungen auf die weit über 100 Jahre alte Tradition des Automobilbaus in Sachsen. "Heute", so Dr. Piëch wörtlich, "wird hier mit der Eröffnung der Gläsernen Manufaktur Automobilgeschichte betrieben. Feinste Handarbeit und modernste Technologie werden hier für unsere Kunden und Gäste sichtbar und fühlbar. Die Marke Volkswagen erreicht damit eine neue Dimension der emotionalen Anbindung an ein völlig neues Produkt-Marktsegment der automobilen Spitzenklasse. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht das Bestreben nach Erfüllung eines kompromißlosen Qualitätsversprechens." In seiner einleitenden Begrüßung der Gäste war Dr. Folker Weißgerber auf die Idee, ein Fahrzeug der Luxusklasse zu bauen, eingegangen. Diese Entscheidung sei mit einer hohen Herausforderung für die Produktentwickler und Fertigungsexperten verbunden gewesen. "Ein solches Produkt der Spitzentechnologie", sagte Dr. Weißgerber, "kann man nicht einfach in einer klassischen Automobilfertigung produzieren, man benötigt dazu Präzisionshandarbeit. Des weiteren wollten wir die Faszination der Technik mit sichtbaren Prozessen als Inszenierung der Fertigung und natürlich auch als Attraktion für Kunden und Besucher darstellen." Seit der Grundsteinlegung im Juli 1999 seien bis heute genau 868 Tage vergangen, insgesamt habe man 187 Millionen € investiert. Mit der Gläsernen Manufaktur realisiert Volkswagen als erster Hersteller ein Produktionskonzept, das Prozesse der klassischen industriellen Automobilproduktion und manufakturartige Arbeiten miteinander verknüpft. Einmalig ist darüber hinaus die Tatsache, dass die Fertigung von den Kunden direkt begleitet werden kann. Als Bauwerk umgesetzt wurde die Idee der Gläsernen Manufaktur durch die Architektengruppe Gunter Henn, der bereits die Autostadt in Wolfsburg gebaut hatte. Die neue Volkswagen Oberklasse entsteht hinter 27.500 Quadratmetern schallisolierter Fensterfläche im 55.000 Quadratmeter großen Produktionsbereich. Die Glasflächen und 24.000 Quadratmeter Parkettboden erzeugen eine lichte Atmosphäre, in der sich die innovative Grundphilosophie einer Manufaktur mit sorgsam ausgeführten und vielfach in Handarbeit erfolgenden Montageschritten als Ergänzung der industriellen Fertigungsprozesse widerspiegelt. Die Fertigung findet in der Gläsernen Manufaktur auf mehreren Ebenen statt. Kernelement der neuen Fertigungslinie ist das sogenannte Schuppenband. Mit gewöhnlichen Fließbändern hat es nur noch die Taktsteuerung in Montageschritte gemeinsam. Die Oberfläche des Schuppenbandes selbst besteht aus jeweils 29 Einzelgliedern, die auch vollständig mit Parkett belegt sind und die zu montierenden Fahrzeuge mitführen. Weitere Kennzeichen sind u. a. die Stromversorgung auf induktivem Weg und eine neuartige indirekte Beleuchtung. Alle für die Montage benötigten Teile begleiten in einem "Warenkorb" das jeweilige Fahrzeug. Ebenfalls neue Wege beschreitet Volkswagen mit dem in die Manufaktur integrierten Eventbereich. Hier können sich Besucher und Kunden mittels hochmoderner Technologien über Volkswagen, die Oberklassemodelle und generell über das Thema der individuellen Mobilität informieren. Kunden, die ihr Fahrzeug in Dresden selbst abholen, werden in einem separaten Teil dieses Bereiches exklusiv betreut. Gleichzeitig entstand mit der citynahen Manufaktur auch ein neues Logistiksystem. Hierbei pendeln eigens entwickelte Straßenbahnzüge (CarGoTram) umwelt- und verkehrsfreundlich auf dem städtischen Straßenbahnnetz mit vorgefertigten Teilen zwischen dem außerhalb gelegenen Logistikzentrum und der Gläsernen Manufaktur. Vorbildlich an das Stadtbild angepasst wurden die rund 50.000 Quadratmeter großen Außenanlagen; etwa 6 Millionen € flossen in das Manufaktur-Umfeld am Straßburger Platz, rund 100 Meter entfernt vom Botanischen Garten. Das von weitem sichtbare Erkennungszeichen der Manufaktur ist ein fast 40 Meter hoher Glasturm, in dem die fertigen Fahrzeuge auf ihre Abholung warten. (11.12.2001) [Home] [ News] [ Diskussion] [ Kalender] [ Jobs] [ Travel & Golf] |