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23. September 2003
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Pure Renntechnik für enormen Fahrspaß
Der Porsche Carrera GT kultiviert den unverfälschten Charakter eines Rennfahrzeuges für ein völlig neues Fahrerlebnis. Einen ersten Vorgeschmack liefern bereits die Leistungsdaten: Zur Bewältigung der Königsdisziplin von Null auf 200 Stundenkilometer benötigt der Carrera GT lediglich 9,9 Sekunden. Aber auch in anderen Bereichen sorgt der Hochleistungssportler für neue Höhepunkte. Design in Reinkultur Die Formensprache des Carrera GT spiegelt die überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit als kompromissloser Supersportler wider. Doch anders als bei reinen Rennsport-Prototypen berücksichtigt das Design trotz der Neuinterpretation mit bisher nicht verwendeten Gestaltungselementen die stilistische Verwandtschaft zu den Serienfahrzeugen und erinnert in bestimmten Details an die legendären Porsche-Rennfahrzeuge. Das typische Porsche-Gesicht mit der pfeilförmigen Haube und den erhöhten Kotflügelwölbungen bestimmt die Front-Ansicht des Carrera GT und greift damit die Form des legendären 718 RS Spyder der sechziger Jahre auf. In der Seitenansicht gewinnt der Carrera GT durch seine straffe, langgestreckte Schulterlinie weiter an Dynamik. Das Mittelmotorkonzept wird durch das deutlich nach vorn orientierte Cockpit und den langen Abstand zwischen Tür und Hinterachse betont. Leichtbau in Konsequenz Die dem Carrera GT eigene Konzentration auf das Wesentliche macht sich vor allem im konsequenten Leichtbau bemerkbar. So kommt der Roadster bei einer Länge von 4,61 Metern, einer Breite von 1,92 Metern, einer Höhe von 1,16 Metern und einem Radstand von 2,73 Metern auf ein ideales Leergewicht von 1.380 Kilogramm. Die Kraft und die Herrlichkeit
Photos: Porsche Der Zehnzylinder-Motor hinter dem Cockpit des Carrera GT basiert auf einem 5,5-Liter-Saugmotor, der auch als reinrassiges Renntriebwerk bei den 24 Stunden von Le Mans hätte eingesetzt werden können. Der Hubraum wurde für den Carrera GT aber noch einmal auf 5,7 Liter erhöht, so dass die maximale Leistung nun 450 kW (612 PS) bei 8.000 Umdrehungen pro Minute und das maximale Drehmoment 590 Newtonmeter bei 5.750/min betragen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 330 Stundenkilometer. Trotz seiner Renncharakteristik erweist sich der Zehnzylinder auch in niedrigen Drehzahlbereichen als absolut alltagstauglich. Innovatives Sechs-Gang-Getriebe in Quer-Anordnung Zu den Innovationen im Carrera GT-Getriebe zählt die Schaltbox, die eine zusätzliche Übersetzung im Vergleich zu herkömmlichen Quergetrieben aufweist: Zwischen abtriebsseitiger Hauptwelle und Achsantrieb ist ein 2-stufiger Hochtrieb integriert, der vor allem durch die zusätzliche Übersetzung kleinere Zahnradpaarungen ermöglicht. Weiterhin ist die erste Hauptwelle als Hohlwelle ausgebildet und führt in ihrem Inneren die lange und dünne Vollwelle als Federstab. So tilgen die als Torsionsfeder wirkenden beiden Wellen zusammen mit den Massen des Winkeltriebes die Antriebsstöße und verringern gleichzeitig die Getriebegeräusche. Erstmals setzt Porsche darüber hinaus eine innovative Innenschaltung und bei der äußeren Schaltung besonders reibungsarme und präzise kugelgelagerte Flexball-Schaltzüge ein - eine Weltneuheit im Automobilbau. Flexball-Schaltzüge haben keine gewickelte Stahlseele, sondern bestehen aus einem flachen Edelstahlband. Weltneuheit Keramikkupplung Neben der bereits bekannten Porsche Ceramic Composite Brake (PCCB) vertraut Porsche im neuen Hochleistungssportler auch bei der Kraftübertragung auf den leichten und zugleich äußerst widerstandsfähigen Werkstoff Keramik. Der Carrera GT ist weltweit als erstes Fahrzeug mit der Keramik-Kupplung PCCC (Porsche Ceramic Composite Clutch) ausgerüstet. Diese Zweischeiben-Trockenkupplung genügt in ihrer Kompaktheit den Anforderungen des Rennsports. Das heißt, der Durchmesser der Scheiben beträgt nur 169 Millimeter, was einen sehr tiefen Schwerpunkt für Motor und Getriebe erlaubt. Darüber hinaus zeichnen sich die neuen Keramik-Scheiben gegenüber Alternativmaterialien durch eine deutlich längere Haltbarkeit aus. Chassis und Aggregateträger im engen Verbund Erstmals bei einem Serienfahrzeug bestehen das in Monocoque-Bauweise gefertigte Chassis und der Aggregateträger aus Kohlefaser verstärktem Kunststoff (CfK). Dieses Prinzip hat Porsche zum Patent angemeldet. Der aus der Luft- und Raumfahrt stammende Werkstoff Karbon schafft in aufwendiger Verarbeitung die Voraussetzungen, um höchste Fahrleistung und Fahrdynamik mit minimalem Gewicht bei maximaler Steifigkeit zu verbinden. Auch in dieser Hinsicht haben die Konstrukteure die hohen Anforderungen der Rennstrecke auf den Straßensportwagen übertragen. Der Carrera GT hat so neben optimaler Leistungsfähigkeit auch ein hohes Sicherheitspotential hinzugewonnen. Unterboden wie beim Rennwagen Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h spielt die Aerodynamik eine entscheidende Rolle. Um möglichst hohe Abtriebsbeiwerte (Down Force) zu erreichen, hat der Carrera GT eine bei Rennfahrzeugen übliche Unterbodengeometrie. Der völlig verkleidete Unterboden aus Karbon sorgt mit seinem Heck-Diffusor und den Strömungskanälen für einen für Straßenfahrzeuge ungewöhnlich hohen Ansaugeffekt. Geschmiedete Magnesium-Räder Die 19-Zoll großen Vorder- und 20-Zoll großen Hinterräder im Fünf-Speichen-Design lassen die Rennsportverwandtschaft des Carrera GT auf den ersten Blick erkennen. Sie künden aber auch von der Exklusivität des Hochleistungssportwagens: Die Rohlinge werden im Magnesium-Schmiedeverfahren hergestellt und zum ersten Mal in einem Serienfahrzeug eingesetzt. Magnesium-Schmiederäder sind um gut 25 Prozent leichter als Aluminium-Gussräder und weisen eine ausgezeichnete Haltbarkeit auf. Sensible Fahrwerk-Abstimmung Der Vorstoß des Carrera GT in höchste Geschwindigkeitsbereiche erfordert eine speziell angepasste Feder-/Dämpferabstimmung, damit die Fahr- und Heckstabilität in allen Geschwindigkeitsbereichen erhalten bleibt. Auch diese Lösung stammt aus dem Rennsport: Ein feines Ansprechverhalten wird durch innen an der Chassisstruktur befestigte Feder-/Dämpferelemente erreicht, die über Druckstangen (Pushrods) aus Edelstahl und Umlenkhebel betätigt werden. Durch eine steife Anbindung an das Chassis wird ein exaktes Ansprechen der Federung und Dämpfung gefördert, was gleichzeitig zu einem sicheren Fahrverhalten führt. Sitze wiegen nur noch die Hälfte Im edlen, von Glattleder, Magnesium und Kohlefaser-Strukturen bestimmten Interieur des Carrera GT fallen unter anderem die völlig neu gestalteten Sitze in ihrer eleganten Sportlichkeit auf. Erstmalig im Serienbau sind die Sitze aus einem Verbund von Kohle- und Aramid-Fasern gefertigt. Besser bekannt ist Aramid unter dem Begriff Kevlar. Gegenüber konventionellen Sitzen wiegen die Schalen im Carrera GT mit 10,3 Kilogramm nur etwa die Hälfte. (23. Sept. 2003)
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