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16. Mai 2007

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Cerberus übernimmt Mehrheit an Chrysler Group und dem dazugehörigen Finanzdienstleistungsgeschäft für 5,5 Mrd. € (7,4 Mrd. $) von DaimlerChrysler

• Tochtergesellschaft von Cerberus übernimmt Anteil von 80,1% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC; DaimlerChrysler AG behält 19,9%

• Verpflichtungen für Pensionen und Gesundheitskosten verbleiben bei Chrysler-Unternehmen

• Cash-Belastung aus der Transaktion bis zum Closing von 0,5 Mrd. € für DaimlerChrysler erwartet

• Net Profit nach IFRS von DaimlerChrysler 2007 in einer Bandbreite von 3-4 Mrd. € belastet

• Eigenkapitalquote des DaimlerChrysler-Industriegeschäfts bis Anfang 2008 bei über 40% erwartet

• Außerordentliche Hauptversammlung soll Namensänderung in Daimler AG beschließen

Stuttgart – Der Vorstand der DaimlerChrysler AG hat heute, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats, das künftige Konzept für die Chrysler Group und die Neuausrichtung für die DaimlerChrysler AG beschlossen. Der Vollzug der Transaktion ist von üblichen Closing-Bedingungen abhängig, vor allem von behördlichen Genehmigungen sowie von der Finanzierung durch Cerberus.

 

Struktur der Transaktion

• Für den Anteil von 80,1% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC wird eine Tochtergesellschaft des Private Equity-Unternehmen Cerberus Capital Management, L.P., New York, eine Einlage von 5,5 Mrd. € (7,4 Mrd. $) leisten. DaimlerChrysler wird an der neuen Gesellschaft mit 19,9% beteiligt sein. Die Chrysler Holding LLC hält jeweils 100% an der zukünftigen Chrysler Corporation LLC, die das Fahrzeuggeschäft für die Marken Chrysler, Jeep ® und Dodge betreibt, und an der zukünftigen Chrysler Financial Services LLC, die das dazu gehörige Finanzdienstleistungsgeschäft im NAFTARaum wahrnimmt.

• Von den 5,5 Mrd. € fließen 3,7 Mrd. € in das Industriegeschäft (Chrysler Corporation LLC) und 0,8 Mrd. € in das Finanzdienstleistungsgeschäft, um die jeweilige Eigenkapitalbasis zu stärken. Den Differenzbetrag in Höhe von 1,0 Mrd. € erhält DaimlerChrysler. Gleichzeitig gewährt DaimlerChrysler ein Darlehen in Höhe von 0,3 DaimlerChrysler Communications, Stuttgart (Germany), Auburn Hills (USA) Mrd. € an die Chrysler Corporation LLC.

• Der Vertrag sieht vor, dass DaimlerChrysler das Industriegeschäft der Chrysler Group zum Closing komplett schuldenfrei übergibt. Aufgrund des erwarteten negativen Cash Flow der Chrysler Group in Verbindung mit ihrem Restrukturierungsplan wird für DaimlerChrysler bis zum Closing hieraus eine Cash-Belastung von insgesamt 1,2 Mrd. € entstehen. Per Saldo ergibt sich somit für DaimlerChrysler eine Cash-Belastung von 0,5 Mrd. €. Darüber hinaus wird DaimlerChrysler im Zusammenhang mit der Transaktion langfristige Schulden der Chrysler Group ablösen. Daraus entstehen Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von ca. 650 Mio. €, die von DaimlerChrysler zu tragen sind. Außerdem fallen die üblichen Transaktionskosten an.

• Die finanziellen Verpflichtungen der Chrysler Group für Pensionen und Gesundheitsfürsorge gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Beschäftigten des Finanzdienstleistungsgeschäfts, das der Chrysler Group zugeordnet ist, verbleiben bei den Chrysler-Unternehmen. Momentan besteht für die Pensionspläne eine deutliche Überdeckung.

Auswirkungen auf Kennzahlen

Die Transaktion wirkt sich für die DaimlerChrysler AG wie folgt aus:

• Insgesamt ergeben sich beim Net Profit auf Basis von IFRS im Jahr 2007 nach vorläufigen Schätzungen Belastungen in einer Bandbreite von 3-4 Mrd. €.

• Durch die Entkonsolidierung der Chrysler-Gesellschaften und der damit verkürzten Bilanzsumme wird ein Anstieg der Eigenkapitalquote im Industriegeschäft von DaimlerChrysler bis Anfang 2008 auf über 40% erwartet.

• Für die von der DaimlerChrysler AG begebenen und garantierten Anleihen ändert sich nichts. Im Finanzdienstleistungsgeschäft der Marken Chrysler, Jeep ® und Dodge löst Cerberus die bisherige Finanzierung der DaimlerChrysler AG ab.

• Die Beteiligung der DaimlerChrysler AG in Höhe von 19,9% an der zukünftigen Chrysler Holding LLC wird nach dem Closing auf Basis der „at equity“-Methode in das Segment Van, Bus, Other einbezogen.

• Das Closing der Transaktion wird im dritten Quartal 2007 erwartet. Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der DaimlerChrysler AG und Leiter der Mercedes Car Group: „Wir sind davon überzeugt, eine Lösung gefunden zu haben, die insgesamt den größten Wert schafft – für Daimler und für Chrysler. Mit dieser Transaktion haben wir die Voraussetzungen für einen neuen Start für Chrysler und für Daimlergeschaffen.“

Geschäft vorangebracht

In fast zehn Jahren als DaimlerChrysler wurde viel auf den Weg gebracht, um die Geschäfte voran zu bringen. Die Synergien, die zwischen Mercedes-Benz und Chrysler möglich sind, wurden ausgeschöpft. Darüber hinaus gehende Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sind angesichts der unterschiedlichen Segmente begrenzt. Die starke Volatilität und der Preisdruck im nordamerikanischen Kernmarkt der Chrysler Group bedeuten für DaimlerChrysler insgesamt zunehmend einen Abschlag bei Profitabilität und Aktienkursentwicklung.

In den letzten Jahren hat die Chrysler Group bedeutende Fortschritte gemacht. So ist die Fertigungszeit pro Fahrzeug von 48 Stunden im Jahr 2001 auf gegenwärtig etwas über 30 Stunden reduziert worden. Die Qualität hat sich in den letzten sechs Jahren um mehr als 40% verbessert. Seit 2002 wurden mehr als 7,4 Mrd. € (10 Mrd. $) in neue Produktionsstätten und Technologien investiert. Mit 34 neuen Modellen seit 2001 hat Chrysler eines der jüngsten Produktportfolios der Branche.

Zetsche: „Im Ergebnis ist Chrysler heute strukturell besser aufgestellt als seine amerikanischen Wettbewerber. Und mit dem Partner Cerberus wird Chrysler die besten Chancen haben, sein volles Potenzial auszuschöpfen.“

Zusammenarbeit wird fortgesetzt

Bestehende Projekte mit der Mercedes Car Group werden fortgeführt, zum Beispiel in der Entwicklung von konventionellen und alternativen Antrieben, im Einkauf, im Vertrieb sowie bei Financial Services außerhalb Nordamerikas. Darüber hinaus wird ein „Joint Automotive Council“ gegründet, in dem Vertreter beider Seiten die Potenziale neuer und laufender Projekte bewerten und entscheiden. Geleitet wird dieses Gremium von Vorstandsmitgliedern beider Firmen.

Zetsche: „Wir freuen uns sehr, die gemeinsame Arbeit auf vielen Feldern als Geschäftspartner fortzusetzen, um auch zukünftig die Vorteile der Zusammenarbeit für beide Seiten zu nutzen. Das ist einer der Gründe, warum wir uns weiterhin mit 19,9% an Chrysler beteiligen.“

Neue Daimler AG

Aufgrund der neuen Konzernstruktur soll die DaimlerChrysler AG in Daimler AG umbenannt werden. Darüber sollen die Aktionäre voraussichtlich im Herbst 2007 in einer außerordentlichen Hauptversammlung entscheiden.

Der Vorstand des neuen Unternehmens wird auf sechs Mitglieder verkleinert. Tom LaSorda, Eric Ridenour und Tom Sidlik werden den Konzernvorstand verlassen. Ihnen gilt der aufrichtige Dank des Unternehmens.

Ein eigenständiges Vorstandsressort für Einkauf entfällt in der neuen Daimler AG. Die Einkaufsthemen werden künftig zwischen den Geschäftsfeldern direkt koordiniert. Im Vorstand übernimmt Bodo Uebber zusätzlich die Gesamtverantwortung für den Einkauf. Die Besetzung der Geschäftsfeldleitungen der Mercedes Car Group, der Truck Group und von Financial Services bleiben unverändert, ebenso wie die Führung der Bereiche Vans und Busse.

Zetsche: „Wir haben in unseren Verwaltungsfunktionen und in allen Geschäftsfeldern unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben – als Ergebnis unserer Strategieüberprüfung – einen klaren Fahrplan in eine gute Zukunft definiert.“

Die Mercedes Car Group wird im laufenden Jahr eine Umsatzrendite von mindestens 7% erwirtschaften und sie in den kommenden Jahren weiter steigern. Die Truck Group will ab 2008 eine durchschnittliche Umsatzrendite von 7% über den Zyklus erwirtschaften. Das entspricht einem Return on Net Assets von rund 30%. Bei den Bussen ist DaimlerChrysler ebenso Weltmarktführer und Benchmark in der Profitabilität. Der neue Sprinter setzt im sehr erfolgreichen Transportergeschäft die Erfolgsgeschichte seines Vorgängers fort.

Das Geschäftsfeld Financial Services will eine Eigenkapitalrendite von über 14% erwirtschaften. Wachstumsperspektiven „Unsere Ausgangsposition ist solide. Wir verfügen über eine überdurchschnittlich hohe Finanzkraft. Und unsere Perspektiven sind gut“, so Zetsche. Für das weitere Wachstum sieht das Unternehmen vor allem folgende Felder:

• Weiteres Wachstum im Kerngeschäft, das heißt in den traditionellen Segmenten, die die höchste Profitabilität und die höchsten Wachstumsraten aufweisen, sowie Erschließung neuer Marktchancen auf regionaler Basis.

• Ausweitung der innovativen, kundenorientierten und maßgeschneiderten Dienstleistungen und Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette sowie

• ein stärkerer Führungsanspruch bei nachhaltigen, verantwortungsvollen und umweltschonenden Technologien. Mit der Konzentration auf diese Felder soll das volle Potenzial von Daimler ausgeschöpft und der Unternehmenswert durch profitables und nachhaltiges Wachstum gesteigert werden. Dies will Daimler aus eigener Kraft leisten und gleichzeitig weiter von der Kooperation mit Chrysler profitieren.

Zetsche zu den Zielen von Daimler: „Wir wollen der weltweit führende Hersteller von Premium-Fahrzeugen und Premium-Services sein – in jedem Marktsegment, in dem wir weltweit tätig sind. Und wir wollen eine Kultur der Spitzenleistung leben, basierend auf gemeinsamen Werten, einer großartigen Geschichte von Innovations- und Pionierleistungen und – mit Mercedes-Benz - der stärksten Automobilmarke der Welt.“

(14.Mai 2007)

 


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