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Vom Diamanten zum Brillanten
von: Manfred Bergmann „Außergewöhnlich, unverwüstlich“, diese Prädikate zollen dem Mercedes G-Modell Respekt und Anerkennung. Auch nach nunmehr 33 Jahren fasziniert die G-Klasse mit der Strahlkraft des Sterns aus dem Schwabenland rund um den Erdball Fans und Fachleute. „Durch Schleifen und Polieren hat er sich im Laufe seiner Jahre vom Diamanten zum Brillanten gewandelt“. Dieser Vergleich mit einem Edelstein des ehemaligen Vorstands Dipl.-Ing. Helmut Petri belegt die einzigartigen Stärken des G, basierend auf der Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit der Mercedes-Ingenieure. |
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Cabrio-Variante Trotz des inzwischen biblischen Alters erlebt der Geländewagen mit dem Stern regelmäßig Aktualisierungen und wird stets auf dem neuesten Stand der Technik gehalten. Sorgsam achten die Designer darauf, dass jedoch das klassische Äußere erhalten bleibt. In ihrem jetzt 34. Frühling stellt sich die Baureihe mit drei unterschiedlich veranlagten Brüdern vor. Das Arbeitstier für das gewerbliche oder hoheitliche Umfeld heißt „G Professional“. Dazu gesellt sich die im Laufe der Zeit immer weiter im Innenraum veredelte zivilisierte „Pkw-Version“ einschließlich einer Cabrio-Variante. Dritter im Bunde ist der Powertyp und Luxusvollblüter „AMG“. Alle besitzen die gleiche hochwertige und robuste Offroad-Technik, jedoch einen unterschiedlichen Innenraum.
G Professional Cockpit Das Interieur des G Professional zeigt sich nüchtern und sachlich. Es orientiert sich an der Tradition. Ein Sechszylinder-Turbodiesel CDI mit 184 PS, kombiniert mit einer Fünfgangautomatik, treibt den G Professional an. 615 Kilogramm Zuladung, 3,5 Tonnen Anhängelast und 11,7 Liter EU-Verbrauch stehen in seiner Personalakte. Zusatzausstattungen wie Koppelmaul mit verstärkter Stoßstange, Vorrüstung für den Einbau einer Seilwinde oder begehbare Motorhaube verraten schon einiges über seine Gene. Einstiegspreis 66.759,00 Euro. Die zivilisierte Pkw-Ausführung gibt es mit Diesel- und Benzinantrieb ab 85.311,10 Euro. Das Cabrio mit vier Sitzen und drei Türen geht mit einem Achtzylinder-Benziner mit 388 PS auf Tour und kostet 100.900,10 Euro. Die AMG-Powertypen können auf acht und zwölf Zylinder und bis zu 612 PS verweisen. Im Euroland Deutschland kosten sie bis zu 264.180,00 Sterntaler.
G Pkw Cockpit Sternenklar, dass Sicherheitspionier Mercedes im Rahmen der neuen Elektronik-Architektur auch der G-Klasse modernste Fahrerassistenzsysteme spendiert wie jetzt die Abstandsregelung mit Tempomat, Distronic Plus genannt, den Totwinkelassistenten, die Einparkhilfe Parktronic mit Rückfahrkamera und das neu justierte ESP mit Anhängerstabilisierung. Der effiziente Motor der G-Klasse, der G 350 BlueTec, konsumiert im EU-Messzyklus 11,2 Liter Diesel, um den 2,6-Tonner mit 211 Pferdestärken anzutreiben. Zur Serienausstattung des G zählen das Infotaintmentsystem Command Online mit Navigation und Internetzugang. Innen heben eine neue Armaturentafel und eine neue Mittelkonsole die Wertigkeit an, außen sind es LED-Leuchten. 1972 begannen in Stuttgart die Planungen für ein Geländewagen-Projekt. Neben eigenen umfassenden Erfahrungen sicherte sich Mercedes die umfassenden Kenntnisse des österreichischen Allrad-Spezialisten Steyr-Daimler-Puch in Graz. Mitte der 70er Jahre orderte der damalige Großaktionär von Mercedes-Benz, der Schah von Persien, 20.000 Fahrzeuge des G. Doch ehe am 1. Februar 1979 die Produktion anlief, stornierte die inzwischen an die Macht gekommene Regierung des Iran den Auftrag. Dafür sprangen der Bundesgrenzschutz sowie die norwegischen und argentinischen Militärs mit Aufträgen ein. Dennoch wurde die G-Klasse entgegen der weitverbreiteten Ansicht ursprünglich nicht als Militärfahrzeug und auch nicht als Pkw konzipiert, sondern als ziviles Nutzfahrzeug. Zudem stammten die Konstrukteure aus dem Nutzfahrzeugbereich. 1973 stand ein erstes Holzmodell im Maßstab 1:1 auf den Rädern. Der erste Prototyp hieß noch „Haflinger 2“. Bei der endgültigen Namensfindung verwarf der Vorstand den Vorschlag „Askari“, arabisch Soldat, und entschied sich für die Klassenbezeichnung „G“, von Geländewagen. 1975 ging eine Machbarkeitsstudie von zehn Jahren Produktlebensdauer aus, nicht zu verwechseln mit der Lebensdauer des Fahrzeugs. Dass die Produktlebensdauer nun bereits ins 34. Jahr geht und kein Ende in Sicht ist, darf gleichwohl auch den Militäraufträgen verdankt werden. Die ersten Modelle mit Vier- und Sechszylinder-Benzinmotoren und Fünfzylinder-Dieselaggregaten besaßen ein Viergang-Schaltgetriebe und einen zuschaltbaren Allradantrieb. Der Sechszylinder als Spitzentriebwerk leistete 150 PS. Die Ur-Modelle zeichneten sich dadurch aus, dass Allradantrieb, Geländeuntersetzung und Sperren während der Fahrt zu- oder abgeschaltet werden konnten. 1989 schlug der unverwüstliche Offroader mit der unverwechselbaren Kastenform als Nobel-G 463 endgültig eine unmilitärische Laufbahn ein und die G-Klasse gehört seit dieser Zeit ausschließlich zum Pkw-Bereich. Zwangsläufig folgten Automatikgetriebe, Klimaanlage, Recarositze und weitere Annehmlichkeiten. Trotz der Einführung in die feine Gesellschaft bleibt der Haudegen weiterhin auch in der Folgezeit robust, jedoch mit Edelholz im Inneren sowie edler Technik unter der Haube und zwischen dem Leiterrahmen. Zuschaltbaren Allradantrieb, vordere und hintere Differenzialsperre, hundertprozentig sperrbares Mitteldifferenzial, maximal 171 PS und auf Wunsch ABS notiert der Chronist ergänzend.
Die Anforderungen an alle G-Typen sind brutal. Ohne Erbarmen müssen sie 15.000 Kilometer über Felsbrocken der berüchtigten Marterstrecke am Schöckl, dem Hausberg der Grazer, störungsfrei schaffen. Von einem Rad auf das andere quälend, geht es häufig nur Zentimeter für Zentimeter voran. Bis zu 100 Prozent Steigung und Gefälle, also 45 Grad, pariert der G ebenso wie extreme Seitenneigungen und tiefe Wasserdurchfahrten. Den Testfahrern ist zu entlocken, dass man auch Modellen von Mitbewerbern am Schöckl mit seinem kristallinen Untergrund und zahlreichen Quellen auf den Zahn fühlt: „Bei einem ging bereits nach 170 Kilometern nichts mehr, der andere wartete immerhin 800 Kilometer bis zu seinem Totalschaden. Anders der G, der ist unverwüstlich“.
Papamobil Breit ist das Einsatzspektrum des G, nicht nur als Papamobil. Bereits 1983 gewann er die brutale Rallye Paris – Dakar und sahnte bei unzähligen harten Wettbewerben ab. Dass er ein Typ zum Pferdestehlen ist und ihm keine Aufgabe zu hart und kein Terrain zu schwierig ist, zeigen seine praktischen Erfahrungen im Alltag und auf Expeditionen sowie Unikate durch Individualisierungen:
Lapp entwarf aufgrund seiner Erfahrungen bei der Camel Trophy durch Brasilien, dort hatten heftige Regenfälle Pisten in reißende Flüsse, einen Leichtmetallrahmen. An ihm befestigte er zwei sechs Meter lange aufblasbare Schwimmkörper, die längsseits wie riesige Bananen am G befestigt wurden. Ein Hoch auf die Dichtigkeit des G, denn bei der Generalprobe auf dem Main behielten die Insassen trockene Füße, obwohl er nicht zusätzlich abgedichtet war. Die G-Klasse ist klassisch, zeitlos und unverwechselbar. Sie verkörpert vom ersten Tag an die Werte Qualität, Zuverlässigkeit und allzeit Technik auf höchstem Niveau. Das sind Kriterien, die die Marke Mercedes-Benz ausmachen. Zuletzt verbuchte die G-Klasse zweistellige Wachstumsraten, in etablierten wie in neuen Märkten. 2011 verbuchte sie das beste Verkaufsergebnis seit sieben Jahren. Die anstehenden Investitionen in die Zukunft bedeuten, dass man schon einmal über den nächsten runden Geburtstag nachdenken darf. Termin: 01. Februar 2019.
Dann werden auch die Verehrerinnen hinströmen. Denn Frauen lieben den robusten G. Seine Damenbegleitung kann teilhaben an der ihm entgegengebrachten Bewunderung, er garantiert eine höhere Position, er sieht nicht so aus wie die anderen und nicht zuletzt stammt er aus gutem Hause. Photos: Mercedes-Benz (18. Juni 2012)
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