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Auto News: Juni 28, 2000
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BMW M3 - Variable M Differenzialsperre
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Schon immer waren BMW M Automobile stark motorisiert, da macht der neue M3 keine Ausnahme. Auch bisher schon hatte dieses kraftvolle Modell eine so genannte Differenzialsperre an der Hinterachse, um sowohl hohe Fahrstabilität, als auch optimale Traktion vor allem aus Kurven heraus zu bieten.

 

BMW-M3

BMW M3

Photo: BMW

Bisher wurden bei M Fahrzeugen so genannte drehmomentfühlende Selbstsperrdifferenziale mit einem Sperrwert von bis zu 25% und einem konstanten Grundsperrmoment eingesetzt. Zur Erklärung: Die beiden Antriebsräder eines Autos legen bei Kurvenfahrt unterschiedlich lange Wege zurück - das kurveninnere Rad benötigt nicht so viel Weg wie das kurvenäußere Rad. Diesen grundsätzlichen Unterschied gleicht das Achsdifferenzial aus. 

Eine Differenzialsperre baut bei Bedarf ein Sperrmoment auf, dann etwa, wenn eines der beiden Antriebsräder durchzudrehen droht, zum Beispiel auf rutschigem Untergrund. Die Differenzialsperre wird von sportlichen Fahrern sehr geschätzt, weil sie hilft, die positiven Eigenschaften des Heckantriebs vor allem bei sportlicher Fahrweise und auf Strassen mit durchschnittlichem bis hohem Reibwert darzustellen. 

Bei drehmomentfühlenden Differenzialsperren richtet sich das insgesamt übertragbare Antriebsmoment nach dem Moment, welches das Rad auf dem niedrigeren Reibwert übertragen kann. 

Ist der Reibwert jedoch sehr niedrig, beispielsweise auf Schnee, Schotter oder gar blankem Eis, dann sind die Traktionsvorteile mit diesem herkömmlichen Sperrenkonzept wegen des begrenzten, so genannten Abstützmoments allerdings begrenzt. 

Deshalb entwickelten die Ingenieure von BMW M gemeinsam mit der GKN Viscodrive GmbH für den neuen M3 ein ganz neues System, die Variable M Differenzialsperre. Diese Sperre ist in der Lage, selbst bei sehr anspruchsvollen Fahrsituationen, also auch bei extrem unterschiedlichen Reibwerten an den Antriebsrädern, einen entscheidenden Traktionsvorteil zu liefern. Damit verhilft die Variable M Differenzialsperre dem neuen M3, in Kombination mit dem feinfühlig abgestimmten DSC-System und seiner ausgewogenen Achslastverteilung u Winter-Fahreigenschaften, die bisher für heckgetriebene Sportwagen als unerreichbar galten. 

Der Vortrieb bleibt in jeder Situation erhalten

Ein weiterer Vorteil der Variablen M Differenzialsperre besteht darin, dass bei steigender Differenzdrehzahl zwischen den Antriebsrädern sofort auch ein steigendes Sperrmoment aufgebaut wird. Damit kann ein "entlastetes" Rad, etwa das kurveninnere Rad bei forcierter Passfahrt, nicht mehr dazu führen, dass das Antriebsmoment völlig "einbricht", der Vortrieb bleibt also stets erhalten. 

Die Variable M Differenzialsperre funktioniert nach folgendem Prinzip:

Die Differenzdrehzahl, die zwischen den Antriebsrädern entsteht, wenn ein Antriebsrad entlastet wird bzw. auf einer sehr glatten Fahrbahn läuft, erzeugt in einer integrierten Scherpumpe spontan Druck. Dieser Druck wird schließlich über einen Kolben auf eine Lamellenkupplung weitergegeben, wodurch - abhängig von der Drehzahldifferenz – ein Antriebsmoment auf das besser greifende Rad übertragen wird. 

Im Extremfall kann das gesamte Antriebsmoment, sofern es der Reibwert zuläßt, über das Rad auf der Fahrbahn mit dem besseren Reibwert übertragen werden. Nimmt die Differenzdrehzahl zwischen den beiden Rädern wieder ab, reduziert sich zwangsläufig auch der Pumpendruck, und das Sperrmoment läßt entsprechend nach. Dieses selbstregelnde Pumpensystem ist wartungsfrei und mit hochviskosem Siliconöl gefüllt. 

Der Vorteil der M3-Fahrer liegt darin, dass er sein Auto auf einem Untergrund, der sehr unterschiedliche Reibwerte für die beiden Antriebsräder bietet, wesentlich besser anfahren kann, da er nun über mehr Traktion verfügt. Außerdem verbessert die Variable M Differenzialsperre auch fühlbar Handling und Fahrstabilität – ein zusätzlicher Gewinn an Sicherheit und Fahrfreude.  

(21. Juni 2000)