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Auto News: 26. Juli 2000


 


Strategische Allianz nimmt Gestalt an Kooperation zwischen General Motors und Fiat
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Vertrag über Joint-Ventures für die Bereiche Einkauf und Antrieb unterzeichnet
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Zürich/Rüsselsheim -General Motors Corp. und Fiat S.p.A. haben die im März dieses Jahres angekündigte strategische Zusammenarbeit in den beiden großen Automobilmärkten Europa und Lateinamerika besiegelt. Dazu wurde heute ein Abkommen über die Gründung von zwei Gemeinschaftsunternehmen in den Bereichen Einkauf und Antriebskomponenten unterzeichnet, an denen beide Konzerne jeweils einen 50prozentigen Anteil besitzen werden. Diese Vereinbarung bildet die rechtliche Basis für die Reorganisation dieser GM- und Fiat-Auto-Bereiche in Europa und Lateinamerika. 

Noch im Verlauf dieses Jahres soll der Übergang von Sach- und Vermögenswerten sowie Mitarbeitern und Geschäftsbereichen auf die Gemeinschaftsunternehmen erfolgen. Dabei werden die Mitarbeiter und Vermögenswerte in verschiedene nationale GmbHs transferiert, die unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zusammengefasst werden. Danach werden die beiden Joint-Ventures voll geschäftsfähig sein. 

Nach der Einigung zwischen dem Vorstand und dem Gesamtbetriebsrat der Adam Opel AG sowie der IG Metall über die Besitzstandsregelungen der in die Gemeinschaftsunternehmen wechselnden Opel-Mitarbeiter, hatten auch das europäische sowie das lateinamerikanische GM-Management gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen Richtlinien für die Bildung der beiden Gemeinschaftsunternehmen festgelegt. Danach werden die künftigen Joint-Venture-Mitarbeiter alle Rechte und Sozialleistungen aus ihren bestehenden Arbeitsverträgen in die neuen Unternehmen mitnehmen. Die Mitarbeiter bleiben auch an ihren bisherigen Einsatzorten. Sowohl Fiat als auch GM und seine europäischen Marken werden in der Unternehmensleitung der beiden Joint Ventures vertreten sein. Die Unternehmensführungen der Bereiche Einkauf und Antriebe werden im Sinne der gemeinsamen Vereinbarungen handeln. 

Die Verwaltungszentrale der neuen Organisation für den Bereich  Antriebskomponenten wird in Turin, Italien sein. Nunzio Pulvirenti, zurzeit General Manager Antriebsstrang bei Fiat Auto, wurde zum Chairman ernannt, Daniel Hancock, zurzeit Präsident vom GM-Getriebehersteller Allison, zum Chief Executive Officer (CEO). Rund 13.000 Mitarbeiter von GM, Opel, Vauxhall und Saab aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Schweden, Großbritannien und Brasilien werden dem neuen Gemeinschaftsunternehmen angehören. Von Opel in Deutschland werden rund 4.000 Mitarbeiter dabei sein, davon aus dem Getriebewerk in Rüsselsheim 300 und aus dem Internationalen Technischen Entwicklungszentrum 1.500; in Bochum werden es 1.200 und in Kaiserslautern rund 1.000 Mitarbeiter sein. Von Fiat Auto kommen etwa 14.000 Beschäftigte hinzu. Das Joint-Venture im Antriebsbereich ist damit eines der größten Motoren- und Getriebe-Unternehmen der Automobilindustrie. Die Gesamtproduktion, basierend auf Daten von 1999, beläuft sich auf jährlich rund 5 Millionen Triebwerke und Getriebe. 

Die Verwaltungszentrale der gemeinsamen Einkaufsorganisation wird ihren Sitz in Rüsselsheim haben. Robert E. Socia, zurzeit GM Europe Vice President Einkauf und Opel-Vorstandsmitglied, wurde zum Chairman ernannt, während Tommaso Le Pera, zurzeit Vice President Einkauf und Fiat-Vorstandsmitglied, zum Chief Executive Officer berufen wurde. Rund 1.400 Beschäftigte des GM-Einkaufs, darunter etwa 500 Opel-Mitarbeiter, sowie rund 800 Fiat-Kollegen werden dem neuen Unternehmen angehören. Das Gesamt-Einkaufsvolumen des Joint Ventures wird in einer Größenordnung von rund 32 Milliarden Dollar pro Jahr liegen. 

Darüber hinaus haben die Finanztöchter der beiden Firmen, GMAC (GM) und Fidis (Fiat) eine Vereinbarung über künftige Zusammenarbeit unterschrieben. In diesem Dokument verpflichten sich die Partner, Bereiche der Kooperation auszuloten, beispielsweise regionale Präsenz, Administration, Informationstechnologie oder Kooperation mit Händlern. 

Der bereits im März angekündigte Aktientausch zwischen beiden Partnern ist mittlerweile offiziell vollzogen. Wie General Motors und Fiat Auto mitteilen, hat sich GM an einer Kapitalerhöhung der Fiat Auto Holdings B.V. beteiligt, was einem 20prozentigen Aktienanteil entspricht. Diese hält 100 Prozent der Anteile von Fiat Auto, dem Personenwagen- und leichten Nutzfahrzeug-Bereich der Fiat-Gruppe mit Ausnahme von Ferrari und Maserati. Im Gegenzug erhält Fiat rund 32 Millionen GM-Anteile zum Nennwert von 1 2/3 US Dollar, was einem Anteil von rund 5,6 Prozent der derzeit im Umlauf befindlichen GM-Aktien entspricht. 

GM wird, wie bereits angekündigt, diese Aktienemission durch ein Aktienrückkauf-Programm im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar teilweise ausgleichen. Unterstützt wird diese Maßnahme durch das kürzlich abgeschlossene Umtauschprogramm von GM-Aktien mit einem Nennwert von 1 2/3 US Dollar. Dadurch wurden insgesamt 86,4 Millionen Aktien wieder erworben. Seit Beginn des Jahres hat GM die Zahl der im Umlauf befindlichen Stammaktien um rund 14 Prozent reduziert. 

(24. Juli 2000)

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