Mercedes-Benz Sicherheitstechnik für unfallfreies Fahren
Zum Vergrößern anklicken
Nicht
nur die Erfindung des Automobils kann sich das Stuttgarter Unternehmen auf
die Fahnen schreiben, auch die Mercedes-Unfallforschung hat eine lange
Tradition, die auf 68 Jahre Erfahrung zurückblicken kann. 1959 wurde zum
ersten Mal ein Mercedes-Crashtest mit einem kompletten Fahrzeug
durchgeführt, 1967 startete man mit ersten Unfallanalysen. Bei der
Sicherheitsentwicklung orientiert sich Mercedes-Benz am realen
Unfallgeschehen und an den Erkenntnissen der firmeneigenen Unfallforschung.
Nach den beachtlichen Erfolgen beim Insassenschutz widmet man sich jetzt
verstärkt der Entwicklung von Fahrer-Assistenz-Systemen, die vorausschauend
Erkennen und so Unfälle vermeiden.
Zum Vergrößern anklicken
Durch
eine Kooperation mit der Polizei in Baden-Württemberg erfährt die
Mercedes-Unfallforschung im Sindelfinger Umkreis von 200 km von
Unfällen, in die ein aktuelles Mercedes-Modell verwickelt ist.
Das Einverständnis des
Eigentümers vorausgesetzt, werden dann Untersuchungen vor Ort durchgeführt,
der Unfallhergang rekonstruiert und die Fahrzeugschäden analysiert.
Die Entwicklungsabteilung verarbeitet diese Ergebnisse mit dem Ziel
etwaige Verletzungen zukünftig zu verhindern oder zumindest
deutlich zu reduzieren. Bis heute wurden etwa 3.500 Unfälle dokumentiert, die
Resultate gelten heute als
Meilensteine der Pkw-Technik.
In den siebziger Jahren entwickelte Mercedes Kopfstützen und ABS, in den
Achtzigern Airbag, Gurtstraffer und Überrollbügel bei Cabrios, in den
neunziger Jahren ESP,
Bremsassistent und Sidebags.
Zum Vergrößern anklicken
Mit
dem 2002 eingeführten PRE-SAFE-System begann eine neue Ära der
Sicherheitstechnik. Erstmals wurden aktive und passive Sicherheit vernetzt.
Ausgangspunkt bei PRE-SAFE war die Frage, wie viel Zeit einem präventiven
Sicherheitssystem in der PRE-CRASH-Phase zur Verfügung steht. Die Analyse
ergab, dass in zwei Drittel aller Fälle ein fahrkritisches Ereignis dem
Unfall vorausgeht. Zeit also, die genutzt werden kann, um nach vorne
abzubremsen und nach hinten zu signalisieren, dass hier gerade etwas
Unvorhergesehenes passiert.
Zum Vergrößern anklicken
Das adaptive Bremslicht mit seinen blinkenden
Bremsleuchten erhöhte nachweislich die Aufmerksamkeit nachfolgender
Autofahrer. Durch die zum Vordermann eingeleitete PRE-SAFE-Bremsung soll
eine Auffahrkollision verhindert oder zumindest verzögert werden. Im
Fahrzeug selbst sorgen aktive Gurtstraffer sowie die aktiven Kopfstützen
NECK-PRO für eine höchstmögliche Minimierung des Verletzungsrisikos.
Das
zunächst in der S-Klasse eingeführte PRE-SAFE-System soll mittelfristig in
jedem Mercedes verfügbar sein. Derzeit erproben die Mercedes-Ingenieure
bereits die zweite Stufe der PRE-SAFE®-Bremse, die eine automatische
Vollbremsung vornimmt, wenn die Kollision unvermeidbar ist. Dadurch lässt
sich die Aufprallschwere nochmals deutlich verringern.
Zum Vergrößern anklicken
Erklärtes Ziel der Mercedes-Unfallforschung ist es, dass es spätestens 2050
überhaupt keine Verkehrstoten mehr geben soll. Noch sterben jährlich 1
Million Menschen bei Verkehrsunfällen weltweit, 32.000 allein in Europa.
Zum Vergrößern anklicken
Das Auto soll „vom fühlenden zum sehenden Auto werden,
das mit seiner Umgebung kommuniziert“. Dazu entwickelt Mercedes-Benz intelligente
Fahrer-Assistenzsysteme, die mit Stereo-Kameras und
Radarsensoren das Umfeld des Autos beobachten, Situationen
vorausschauend interpretieren und den Autofahrer frühzeitig
warnen oder bei akuter Gefahr automatisch handeln.
„Mit PRE-SAFE® haben wir dem Auto vor einigen Jahren Reflexe verliehen,
künftig werden wir ihm auch die Fähigkeit geben zu sehen und zu denken“,
sagt Dr. Thomas Weber, DaimlerChrysler-Vorstand für Forschung und
Entwicklung.
Hierzu gehört auch die Kommunikation verschiedener Fahrzeuge
miteinander, die vor drohenden Gefahren warnen und im Notfall eingreifen und
so entweder zur Unfallvermeidung oder –verminderung führen. Weitere
Schwerpunkte bei der Entwicklung neuer Fahrer-Assistenzsysteme gelten den
Themen Übermüdung, Geschwindigkeit und Abkommen von der Fahrbahn, die
ebenfalls zu den häufigsten Unfallursachen zählen.
Zum Vergrößern anklicken
Desweiteren arbeiten die Stuttgarter Unfallforscher an einem videogestützten
Assistenzsystem, das Autofahrer daran erinnert, die jeweils vorgeschriebene
Geschwindigkeit einzuhalten. Es „liest“ die Verkehrszeichen und überträgt
das Bild in das Cockpit-Display des Autos. Später sollen mit dieser Technik
auch Stoppschilder, Vorfahrtszeichen oder Ampeln erfasst werden. Ein anderes
Projekt widmet sich dem Problem „Abkommen von der Fahrbahn“, etwa jeder
sechste schwere Verkehrsunfall in Deutschland passiert auf diese Weise. Der
Spurhalte-Assistent warnt den Autofahrer beim unbeabsichtigten Verlassen der
Fahrspur und steuert den Wagen bei akuter Unfallgefahr automatisch wieder
auf die Straße.
Ein
weiteres, neu entwickeltes Mercedes-Assistenzsystem bietet noch mehr
Sicherheit beim Spurwechsel. Es arbeitet mithilfe von sechs
Nahbereichs-Radarsensoren, die auf beiden Seiten den Bereich hinter dem Auto
überwachen. Auf diese Weise erkennen sie, wenn auf der Parallelspur ein
anderes Fahrzeug unterwegs ist, das sich im „toten Winkel“ des Außenspiegels
befindet. In solchen Situationen informiert das System den Autofahrer durch
ein rotes Warnsignal im Glas des Außenspiegels. Übersieht der Fahrer diesen
Hinweis und betätigt zum Spurwechsel den Blinker, ertönt zusätzlich ein
Warnton.
Zum Vergrößern anklicken
Zum Vergrößern anklicken
Mit diesen und anderen Neuentwicklungen setzt Mercedes-Benz sein langjähriges
Engagement zur Verbesserung der Automobilsicherheit fort. Im Vordergrund
steht dabei stets das bereits von Béla Barényi formulierte Prinzip der
Mercedes-Sicherheitsphilosophie: einen fundierten Beitrag zur Verbesserung
der Sicherheit auf den Straßen zu leisten und mit jeder neuen Erfindung dem
Ziel vom unfallfreien Fahren ein Stück näherzukommen.