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2014
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Neuer VW Golf R in ungezügelter Fahrt
Von: Manfred Bergmann Ein nicht alltägliches Auto auf außergewöhnlicher Piste: Der neue Golf R driftet auf 50 Zentimeter dickem Eis unweit des Polarkreises. Wir testen für Automotive Intelligence das neue Flaggschiff der Golf-Baureihe auf dem zugefrorenen Arvidsjaursee im nordschwedischen Lappland. Emotional, dynamisch und mit sonorem Sound startet Volkswagen in das Automobiljahr 2014 mit dem neuen Golf R. Ein neuer Turbo-Benzindirekteinspritzer mit 221 kW/300 PS treibt den Super-Golf, eines der weltweit sportlichsten Kompaktmodelle, an. Der Hightech-Vierzylinder leistet 30 PS mehr als der Vorgänger. Zahlreiche innovative Detaillösungen senken den Verbrauch um 18 Prozent. Das auf 380 Newtonmeter erhöhte Drehmoment steht in einem breiten Drehzahlbereich bereit. Nach 5,1 Sekunden ist Tempo 100 km/h erreicht. Bei 250 km/h endet der Vorwärtsdrang. |
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Der permanente Allradantrieb 4Motion arbeitet mit einer Sechsgangschaltung oder optional mit einem automatisch schaltenden Doppelkupplungsgetriebe DSG zusammen. Eine kluge Elektronik errechnet und antizipiert ständig die ideale Verteilung der Vortriebskräfte auf Vorder- und Hinterräder. Zahlreiche elektronische Schutzengel, die die Funktion der Quer- und Differenzialsperren übernehmen, sorgen für stabiles und dynamisches Fahren.
Statusneutral soll das Flaggschiff der Golf-Baureihe auftreten, das es ab 38.325 Euro gibt. Die großen Lufteinlässe, 225/40er Reifen auf 18-Zoll-Felgen, Heckdiffusor und Chrom kennzeichnen das Exterieur. Edelstahl-, Chrom- und Karbonapplikationen, Sportsitze und hellblau beleuchtete Zeiger prägen den Innenraum. Das modifizierte Fahrwerk liegt noch einmal tiefer als beim Golf GTI, ist neutral justiert und verbindet außerordentliche Fahrstabilität mit gutem Langstreckenkomfort. Zu den optionalen Technik-Glanzlichtern zählt die adaptive Fahrwerksregelung. Verschiedene Fahrprofile, vom sparsamen „Eco“ mit Segelfunktion bis zum harten „Race“ mit hoher Dämpfung und Schaltpunktverschiebung kann der Fahrer auswählen. Auf dem zugefrorenen, leicht verschneiten See können wir das Verhalten des kompakten Sportlers auch ohne eingebaute Fahrdynamiksysteme testen. Die Elektronische Stabilitätskontrolle ESC wird anfangs teilweise und später ganz deaktiviert. Der Golf R genießt nun die freie Fahrt. Lenkrad, Gaspedal und Bremse verlangen Sensibilität und Koordination. Das so genannte „Popometer“ liefert als Sensor in solchen Situationen wichtige Hinweise.
Mit farbigen Sticks und Pylonen markierte Kurven und Slalomstrecken auf dem Eis sind nun unter die Spikes zu nehmen. „Nicht das Lenkrad, sondern das Auge lenkt das Auto“, wissen die Rallyefahrer. Das bedeutet, der Blick ist genau dorthin gerichtet, wohin der Pilot das Auto steuern will. In der Kurve ist das der Ausfahrtbereich. Auf der öffentlichen Straße in der Kurve also nicht die Leitplanke anstarren, sondern das Ziel, den Kurvenausgang, fest ins Auge zu fassen. Nach einer Eingewöhnungszeit am Vormittag ist die Fahrphysik nachmittags bereits intus. Gezieltes Schleudern und Driften sind jetzt nichts Ungewöhnliches mehr. Geht dann doch einmal das Können aus, beruhigt der schier endlose Auslauf auf der Weite der Eisfläche des zehn Quadratkilometer großen Sees – frei von Strohballen, Kiesbett und Fangzaun. Wichtige Daten
Photos: VW (9. Februar 2014)
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